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  Tag 1, Frankfurt/Oder- Miedzyrzecz
  
  21. Juli 2012: Am Samstag aßen wir gemütlich mit unsere Tochter Frühstück. Ein Kuss, 
  die Taschen an unsere Rennräder geklickt und ab ging es zum Bahnhof. Die 
  Regionalbahn R1 fährt von Magdeburg via Berlin nach Frankfurt/Oder. Im Abteil saßen 
  zwei Väter mit sechs Kindern auf dem Weg in den Berliner Zoo. Sie erreichten ihr Ziel 
  schnell und stiegen aus. Wo werden wir heute Abend schlafen? 
  Wir haben die Richtung, nicht aber die konkreten Etappenziele geplant. 
  Gegen 14:00 Uhr überquerten wir die Brücke nach Slubice. Die Etappe endete in 
  Miedzyrzecz. Wir schliefen in einem Motel direkt neben der Schnellstraße. Trotzdem war 
  es sehr ruhig. (Übernachtung: P.P.H.U. „Jumar“, 66-300 Miedzyrzecz, ul Waszkiewicza 
  69 tel: 95-741-10-92 www.moteljumar.pl)
  Tag 2, Miedzyrzecz- Pila 156 km (zur GPX-Datei)
  22. Juli 2012: Wie immer haben wir früh gefrühstückt und unsere kleinen 
  Radtaschen, die eigentlich für die Vorderräder gedacht sind, schnell gepackt. Wir 
  fuhren zügig bis Skwierzyna auf der A3, ehe wir auf kleinere Straßen auswichen.
  Kurz vor Pila überraschte uns ein Regenguss. Nachdem wir uns den Regen ein 
  paar Minuten aus einer Bushaltestelle angeschaut haben, entschieden wir uns 
  doch für die Weiterfahrt. Die guten Regenjacken, die wir uns kurz vor der Tour 
  gekauft hatten, wiesen ihre Funktion nach. In Pila steuerten wir ein großes 
  modernes Hotel im Zentrum an. Auch hier bekamen wir problemlos ein Zimmer. 
  Die Räder kamen in einen extra Raum, der sofort nach uns wieder zugeschlossen 
  wurde. 
  Nach dem Duschen folgte der Stadtrundgang und es gab eine große leckere Pizza.
  
  23. Juli 2013: Nach knapp der Hälfte der Tagesstrecke meinte Susanne: “Du eierst!”. Eine 
  Speiche riss an meinem Hinterrad und natürlich auf der Seite der Kassette. Für diesen Fall hatte 
  ich zwei Ersatzspeichen je Radtyp dabei. Ein Wechsel auf der Landstraße war jedoch nicht 
  möglich, da ich weder Zahnkranzabzieher noch Kettenpeitsche im reduzierten Gepäck dabei 
  hatte. 
  Langsam und vorsichtig eierten wir bis Czluchov. Dort fanden wir einen Laden in dem Fahrräder 
  verkauft wurden. Ich baute das Hinterrad aus und erklärte, na ja, zeigte den Schaden. Die Frau 
  wählte eine Telefonnummer und hielt mir das Telefon an das Ohr. Ich sollte dem Polen auf der 
  anderen Seite den Schaden erklären. Da der Telefonteilnehmer nur polnisch sprach, war dieser 
  Versuch zum Scheitern verurteilt.
  Kurze Zeit später kam ein junger Mann, führte mich in einen nahegelegenen Keller, in dem sich 
  eine kleine Fahrradwerkstatt befand. Wortlos demontierte man dort die Ritzelkassette, nahm aus 
  meiner Hand die Ersatzspeiche, montierte sie, wuchtete das Rad aus und reichte es mir. Dafür 
  verlangte der Mechaniker noch nicht einmal etwas. Ich gab ihm einen Zlotyschein und war 
  einfach nur froh.
  Es war heiß und hinter Czluchov sprangen wir in einen See und entschieden, dass wir in der nächsten Stadt, Chojnice 
  schlafen wollen. Dort angekommen suchten wir ein Hotel, duschten und schalteten in den “Touristenmodus”.  
  Auf dem Marktplatz kamen wir mit einem Kioskbesitzer ins Gespräch. Er schwärmte von der 
  schönen Umgebung und meinte, dass jeder zweite Pole deutsch verstehen würde. Sein Vater sei 
  Deutscher gewesen und er wisse auch wo Magdeburg liegt.
  Das Abendbrot kauften wir uns in einem Supermarkt und aßen es in einem schicken Park. Auch hier 
  stand ein Schild, das auf die EU-Förderung hinwies. 
  Tag 4, Chojnice- Malbork 110 km (zur GPX-Datei)
  24. Juli 2012: Entgegen der Empfehlung des 
  Kioskbesitzers radelten wir morgens auf die A22. Diese 
  Straße entspricht der alten Reichsstraße 1, die von 
  Aachen nach Köngsberg führte. Der Verkehr war erträglich, allerding war die 
  Straßenqualität über weite Strecken schlecht. Die Straße bestand aus großen 
  Betonplatten, die sich gegeneinander leicht oder auch stärker verschoben hatten. 
  Das Ergebnis waren nicht zu verhindernde monotone Stöße. Ich dachte ständig 
  an unsere Speichen. 
  In allen Ländern, die wir durchquerten sahen wir Kinder und Erwachsene mit 
  Eimern in die Wälder gehen. Sie sammeln Beeren und Pilze. Kinder oder auch 
  Omas saßen dann an den Straßen und verkauften die Früchte des Waldes. 
  Heute kauften wir einem Mädchen Blaubeeren ab. Lecker! 
  Vor Malbork überquerten wir die Weichsel und radelten über weite Strecken auf 
  Höhe Null oder sogar leicht unter Null. Nachmittags schauten wir uns die gigantische 
  Marienburg an. Man kann nur staunen, wie weit die deutschen Ritter ihren 
  Einflussbereich nach Osten ausgedehnt haben. (Übernachtung: Hotel Stary Malbork 
  ul. 17 Marca 26-27, tel. +48 (055) 647 24 00 www.hotelstarymalbork.com.pl)
  5. Tag, Malbork- Frombork 64 km (zur GPX-Datei)
  25. Juli 2012: Der letzte komplette Tag in Polen. Wir radelten bis an das Frische Haff. 
  In Frombork lebte und wirkte Kopernikus. Das Hotel hatten wir gestern das erste Mal 
  via Smartphone vorgebucht. Das klappte prima und wir sollten das ab nun, mit einer 
  Ausnahme, immer tun. Bei der Buchung erhielten wir auch gleich die GPS-
  Koordinaten und so gab es bei der täglichen “Zielankunft” keine Orientierungsprobleme. 
  Die Etappe war kurz und so waren wir schon vor 1 Uhr im Hotel. Die Frau an der Rezeption entschuldigte sich 100 Mal, 
  dass das Zimmer noch nicht fertig ist und drängte uns regelrecht Wasser auf. Sie war 
  einfach nett. Vor dem Hotel konnten wir ein uraltes Diamantrad bewundern. Während 
  der Wartezeit, kamen wir mit Teilnehmern einer geführten Radtour ins Gespräch. So 
  erhielten wir erste Informationen über das vor uns liegende Russland.
  6. Tag, Frombork- Selenogradsk 108 km (zur GPX-
  
  25. Juli 2012: Wir hatten vor ca. 6 Wochen Visa für zweifache Einreise nach Russland 
  beantragt und ca. drei Wochen später erhalten. Heute sollten wir sie nutzen. Wir 
  reisten in den Oblast Kaliningrad. 
  An der ersten Schranke gab uns ein netter russische Grenzer Formulare für die Einreise, die wir doppelt ausfüllen mussten. 
  Dann ging es ein paar 100 Meter weiter zum nächsten Checkpunkt. Da der Grenzübergang nicht für Radfahrer vorgesehen 
  war, schauten 
  wir, wo wir uns anstellen mussten. Es dauerte nicht lange und wir wurden an den Autos vorbei zu einem Kontrollhäuschen 
  gewunken. Dort schaute man uns und unsere Visa an und ließ uns freundlich einreisen. 
  WILLKOMMEN IN RUSSLAND!
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